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April 25th, 2015:

Statia könnte so schön sein

…gäbe es einen vernünftigen Wellenbrecher!

Das Inselchen Statia, mit vollem Namen eigentlich St. Eustatius, gehört zu den Niederländischen Antillen und wird hauptsächlich als Umschlags- und Lagerort für Mineralöl genutzt. Trotz der Tatsache, dass damit vermutlich Geld verdient wird, und die Insel ja letztlich EU-Terretorium ist, hat man es ungeachtet jahrelanger Bemühungen bis heute nicht geschafft, durch die Errichtung eines guten Wellenbrechers für die einheimischen Fischer und  auch durchreisende Yachten einen geschützten Ankerplatz zu gewährleisten. Interessant vor allem, wenn man bedenkt, wieviel EU-Geld in z.B. die französischen Inseln gesteckt wird. Noch dazu ist das Wasser hier flach und es geht daher nicht um Unsummen. Die vielen großen Tanker liegen auf Reede und ihren Besitzern geht es vermutlich am Heck vorbei, wie’s den kleinen Fischerbooten geht…

Der Schwell am Ankerfeld ist unglaublich. Beim Kochen muss man sich festhalten und in der Nacht diagonal in der Koje liegen. Die für die wenigen ausgebrachten Bojen verantwortliche Naturschutzorganisation hat offensichtlich aufgegeben, denn die Bojen sind in schlechtem Zustand. Aus diesem Grund laufen auch nur sehr wenige Yachties Statia an. Schade – das wird der an sich schönen Insel mit der freundlichen Bevölkerung keineswegs gerecht.

 

Hat man die Zollbehörde erst einmal ausfindig gemacht und aufgeweckt, dann werden die Formalitäten freundlich und rasch erledigt. Über einen hauptsächlich von Ziegen benutzten Klettersteig gelangen wir in die “Hauptstadt” Oranjestad, oben an der Steilküste gelegen. Die schmucken bunten Häuschen erinnern irgendwie an Holland, ein großes Fort und Ruinen einer Kirche erzählen von der bewegten Geschichte der Insel. Außerdem durchzieht gerade der wunderbare Duft einer Bäckerei die verschlafenen Gassen.

Selbstverständlich will Uli auf den einzigen Vulkan, oder zumindest bis zum Kraterrand, der von Ziegenböcken und einem handzahmen Gockelhahn bewacht wird. Ein ganz schöner Hatscher in dieser trockenen Hitze.

 

Außer uns und einem britischen Boot, das versucht, sich mit einem zweiten Anker gegen die elende Dünung auszurichten, sehen wir kaum Fremde. Höchstens ein paar Pensionisten oder Tauchtouristen, die sich wegen dem bekannt klaren Wasser und einigen berühmten Tauchspots hierher verirren.

Eigentlich hätten wir Zeit für ein paar weitere Tage, aber der Liegeplatz nervt wirklich. Täglich nach dem Frühstück gehen wir fluchtartig an Land und kehren spät zurück an Bord, um etwas Ruhe von der blöden Wackelei zu haben. Mit einem Katamaran wäre das…..

Also hauen wir bald wieder ab, durchs Feld einiger großer Frachter, zur letzten Etappe unserer fast zweijährigen Antillenrunde

Liebe Grüße an alle und bis gleich

Uli & Peer