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November, 2013:

Trauriges Intermezzo

Mindelo, 29. November 2013

 

Heute früh lauft eine elegante 60-Fuß-Yacht hier im Hafen ein, offenbar Teilnehmerin der ARC-Rally, die ihre Route unterbrochen hat. Die Mannschaft macht ruhig längsseits fest und danach entsteht einige Aufregung. Ein ganzer Trupp Polizisten erscheint und es gibt längere Diskussionen. Schließlich kommen zwei Männer mit einer Tragbahre und bringen einen offenbar auf See Verstorbenen von Bord.

Sogar alle Besucher der “Floating Bar” unterbrechen ihren Tratsch, erheben sich spontan und halten einige Zeit schweigend inne.

Fotos wollen wir hier keine posten.

Anschließend entspinnen sich Diskussionen, teilweise sehr profan, wie man mit einem solchen Fall umgehen würde. Was auch immer der Grund gewesen ist, es tut uns leid für alle Beteiligten.

Ja, willkommen im richtigen Leben. Auch das kann bei Segelreisen vorkommen.

Liebe Grüße

Uli & Peer

Very Old Fellows

…das kann man ruhig sagen!

 

Unsere erste Langstreckencrew ist leider größtenteils heimgeflogen und es ist jetzt stiller geworden auf VOODOOCHILE. Nur Franzi kann noch bleiben und freut sich gemeinsam mit uns auf den Besuch von Heidi, seiner Frau und unserer Freundin. Ich weiß nicht mehr, seit wie vielen Jahren (Jahrzehnten) wir zusammen durch Hochs und Tiefs gegangen sind. Durch jugendlichen Übermut, unsere jeweiligen Hochzeiten, durch Krankheit und Euphorie. Einige Zeit war der Kontakt berufsbedingt auf lange Abstände reduziert, aber das hat diese Freundschaft nie beeinträchtigt. Einmal, bei einer abenteuerlichen Bergtour, haben Heidi und Franzi sogar angeboten, sich gegebenenfalls um unsere Kinder zu kümmern…

Nach erfolgreichem Abschluß ihrer Karriere haben die beiden jetzt wieder Muße zum Reisen und zum Golfen. Es gibt viel nachzuholen, und das tun wir auch.

Wir erleben den berüchtigten Süden von Gran Canaria, wo sich der britisch/germanische Tourismus konzentriert; es ist nur ein kleiner Bereich der Insel, und in Las Palmas merken wir nichts von diesem “Disney Land”, wo immerhin der Anblick der großartigen Dünen für die Bettenburgen entschädigt. Im Norden erleben wir in Teror überrascheinderweise ein Saxophon-Festival der dortigen Musikhochschule, mit Klassik in der Kirche und Jazz im Freien. Essen und Trinken wird zelebriert, die Altstadt unsicher gemacht und die beiden zeigen uns den Golfplatz mit dem wunderbaren Blick auf eine Caldera, einen erloschenen Krater, wo man geflissentlich über meine unpassenden Crocs hinwegsieht.

Soviel gemeinsame Zeit hätten wir uns in der Vergangenheit sehr gewünscht, aber besser spät als gar nicht.

Sie laden uns auf ihre Yacht PROMILLE nach Griechenland ein, aber es gibt zuviel zu tun für uns, hier auf unserer “Baustelle”. Der Abschied fällt uns schwer, aber wir sind sicher, dass wir uns künftig öfter sehen werden.

Danke für die vielen Jahre

Wir bleiben in Kontakt

Uli & Peer

Kurzer Rückblick

…nur der Ordnung halber

Hi Kinders! Wo wart ihr so lange???

Ok, Ok…

Zur Zeit sind wir auf den Kapverdischen Inseln, vor Sao Vicente, aber trotzdem wollen wir der Reihe nach berichten und uns, jetzt da wir endlich afrikanisches High-Speed-Internet haben, bemühen, wieder einmal den Anschluß zu bekommen.
Also schön langsam, wie unsere gesamte Reise:
Nach der schönen Überfahrt von Cadiz Anfang Juli haben wir uns noch einen letzten Tag gegönnt, um wenigstens ein paar Eindrücke von Gran Canaria gemeinsam zu erleben. Insgesamt kann man sagen, dass die Kanaren ihrem schlechtem Ruf als Touristen-Eldorado keinesfalls gerecht werden, sondern unglaublich schöne Inseln sind. Jede (die wir kennen) auf etwas andere Art. Doch dazu später.

Mit einem gemieteten Kleinbus erkunden wir das Hinterland von Gran Canaria, auf engen Bergstrassen bis in 2000 Meter Höhe auf den Pico de las Nieves, entlang wilder Schluchten zum Roque Nublo und in die romantische Bergstadt Teror mit ihrer Kathedrale und der kolonialen Altstadt.
Uli und ich freuen uns sehr, hier in den nächsten Wochen weiter ins Detail gehen zu dürfen, bedauern aber gleichzeitig, dass sich die Wege unserer Mannschaften hier trennen müssen. Wenigstens kann Franzi noch ein paar Tage bleiben. Es gibt aber schon Pläne für künftige gemeinsame Reisen…
Liebe Grüße an alle
Uli & Peer