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August, 2012:

Törnbericht 8.7. – 15.7.2012

…Freundschaft und Luxus

 

Dank der Großzügigkeit unserer Freunde genießen wir den vielen Platz. Vier Personen auf der VOODOOCHILE – das geht recht gut! Schön ist, wenn sich alle wohlfühlen, wenn wir durch die Gespräche gegenseitig bereichert werden, wenn Irmtraud vom Meer und dessen Bewohnern so begeistert ist, und wenn Harri sich so ernsthaft mit der für ihn neuen Seglerei auseinandersetzt. Der Wermutstropfen ist Irmtrauds bedauerlicher Unfall mit einer blöden Klotür, die ihr von einer Dame so unglücklich auf den Fuß geschlagen wird, dass er bei einem ziemlich rustikalen Arzt genäht werden muss. Sie beißt die Zähne zusammen und leidet weiterhin eher unter akutem Delphinmangel.

 

Auch die ausgezeichneten Weine, die „Besan-Harri“ mitgebracht hat, dürfen nicht unerwähnt bleiben. Wir hoffen sehr, wieder einmal mit Euch reisen zu dürfen!

Liebe Grüße an alle

Uli & Peer

Törnbericht 1.7. – 8.7.2012

….oder Gulyas aus Rindsfilet

 

Eine unglaublich kulinarische Reise, wieder bei allerschönstem Wetter. Um die tollen mitgebrachten Leckerbissen – noch immer mangels verlässlicher Kühlmöglichkeit – nicht wegwerfen zu müssen, bereitete uns Charly schließlich einen genialen Eintopf aus Lungenbraten. Bei einem erneuten Besuch bei „Profi-Elektrikern“ wurde uns geraten, neue, sündteure Gelbatterien zu kaufen, was aber unser Ladeproblem nicht löste. Wir konnten allerdings die alten Batterien bei Fischern gegen Garnelen tauschen, was thematisch gut zu dieser Fahrt passte. Alle waren dennoch zufrieden, Angie und Charly konnten vielleicht motiviert werden, ihr Boot am Wörthersee doch noch zu reaktivieren, Franek war von seiner ersten Reise an die See sehr beeindruckt und Gabi ist am Meer sowieso immer glücklich.

 

Es soll uns nie schlechter gehen. Vielen Dank, auch für Eure Unterstützung!

Liebe Grüße an alle

Uli & Peer

Törnbericht 24.6.- 1.7.2012

… die erste Crew (mutig, mutig!!!)

 

Petzi, Peter und die “Pucher-Sisters” – sie haben uns viel Vertrauen entgegengebracht und über einige kleine Unzulänglichkeiten hinweggesehen (manchmal gab’s kein kühles Karlovacko”). Gutartiges Segeln bei Badewetter und – dank Steuerfrau Martha – neue Speedrekorde, beste Stimmung und ein vielfältiges Programm. Viel Tuch am Rigg und wenig am Körper, selbstgebackener Kuchen zu Petzi’s Geburtstag, alle frisch im Süßwasser der Krka gewaschen und deftiger Andritzer Schmäh, der uns manchmal vor Lachen die Tränen in die Augen getrieben hat.

 

All jene, die zum ersten Mal auf einem Boot waren, haben sich wacker geschlagen und sehr für die Seglerei interessiert. Gegen Ende mußten wir uns für kein Manöver mehr genieren. Heiß war’s, lustig und schön.

Vielen Dank an Euch für die tolle gemeinsame Zeit

 

Liebe Grüße an alle

Uli & Peer

Southbound

….endlich!

 

 

Nicht Kap Hoorn, sondern Porto Buso, das ist die Lagunenausfahrt aus San Giorgio, einmal im Kielwasser gehabt zu haben, ist der Traum aller festgefahrenen Bootsbastler! So haben wir es einmal, in einem sehr dunklen Moment, gemeinsam mit den „Seenomaden“ neu definiert.

Die Meisten unserer Freunde sind schon ausgelaufen, und alle haben’s verdient! Letztlich spielen ein paar Wochen mehr oder weniger ja keine Rolle, aber die vielen Verzögerungen lassen uns schon etwas ungeduldig werden.

Irgendwann kommt aber trotzdem der Moment der Abreise. Helmut aus Bayern, den wir leider erst sehr spät kennengelernt haben, und der selbst kurz vor dem Auslaufen zu einer neuerlichen großen Fahrt steht, wirft in aller Früh unsere Leinen los und winkt noch lange. Es ist sehr still und friedlich. Von gemischten Gefühlen kann keine Rede sein. In erster Linie sind wir erleichtert, Stress und Tohuwabohu vorerst einmal zurücklassen zu können, und das Gefühl zu erleben, erstmals nur zu zweit unterwegs zu sein. Wir tuckern ruhig nach Süden. Bestimmt werden wir für alle Unklarheiten eine Lösung finden!

Es ist sehr heiß und windschwach. Die alte Bauplane, die uns Doris und Wolfi als provisorisches Bimini-Verdeck mitgegeben haben, bewahrt uns vor einem Sonnenstich auf diesen langen Tagesetappen von fast 80 Meilen. In Novigrad wird einklariert, Permit und Kurtaxe reißen wieder ein Loch in unsere, fast nur aus Löchern bestehende, Bordkasse.

Mit Begeisterung stellen wir in den nächsten Tagen fest, dass VOODOOCHILE auch bei leichten Winden hervorragend segelt: 10 Knoten bei dreieinhalb Beaufort Halbwind (nicht getürkt, sondern per GPS auf mehreren Kursen verifiziert)! Nicht schlecht für 30 Tonnen und ein mäßiges Großsegel! Länge läuft eben doch.

Ganz anders verhält sie sich unter Maschine. Vorwärts geht’s ganz gut (6 Knoten Marschfahrt mit einer Maschine und etwa ¾ Drehzahl), aber rückwärts müssen wir uns ihrem Willen fügen. Sie erinnert sehr an die richtigen Langkieler, mit denen ich dereinst zu segeln begonnen habe. Auch ok; wir werden uns aneinander gewöhnen, und in Marinas haben wir ohnehin nichts verloren.

Ein Dauerproblem ist die Tatsache, dass wir unter Motor keinerlei Strom in die Batterien bringen. In der Folge engagieren wir insgesamt vier Profi-Elektriker, die alle bestätigen, dass alles in Ordnung und die Elektrik grundsätzlich sehr gut gemacht wäre – danke nochmals an Robert -, wir laden aber aus unerfindlichen Gründen trotzdem nichts. (Erst die beiden Elektrotechniker der Schiffswerft von Trogir bringen schließlich Licht ins Dunkel, doch davon in einem späteren Bericht).

In Vodice, wo wir bei unseren jahrelangen Freunden von AYC alle Crewwechsel machen, kaufen wir auf Anraten vier neue, sündteure Vetus-Gelbatterien, was aber nichts an der Situation ändert. Die alten Service-Batterien tauschen wir bei Fischern gegen Garnelen!

Über diesen Schmarr’n trösten uns mehrere Begegnungen mit Delphinen hinweg; jedesmal auf’s neue faszinierend!

Mit etwas Lampenfieber bereiten wir uns auf die ersten Charterfahrten vor.

Sorry, dass es diesmal keine Bilder gibt – wir hatten keine Hand frei!

 

Liebe Grüße an alle

Uli & Peer

Ende einer Italienischen Reise

….und bei der Probefahrt schon müde

 

Kurzes Verschnaufen!

Wenn wir die Reste des phantastischen Festes aufräumen, fallen uns immer wieder schöne Gespräche, Gesichter oder Episoden davon ein. Wieviel Positives sich hier ereignete, wieviel Zuspruch, Hilfe und guter Wille uns hier zuteil wurde! Es wird noch einige Zeit brauchen, all das aufzuarbeiten.

Wandern wir aber nach hinten, zu unserem ehemaligen Stellplatz beim alten Kran, so denken wir vor Allem daran, welch intensive Zeit wir hier verbracht haben. Immerhin mehr als ein halbes Jahr. Wir haben Menschen kennengelernt, die viel zu erzählen hatten, geschwitzt, gefroren, viel gearbeitet, ein bisschen Italienisch gelernt, die Umgebung besucht und uns auch manchmal Sorgen gemacht. Zeit und Geld sind knapp geworden und wir haben gelernt, dass am Klischee von „Hauptsach‘ gsund“ was dran ist. Die kurzfristigen Pläne sind erschreckend konkret, die langfristigen bestenfalls unklar.

Dennoch: irgendwie geht’s in die richtige Richtung, und keine Sekunde der Zeit in Italien möchten wir missen! Auch der tödliche Unfall von Wolfi’s Bergkollegen und der schwere Gleitschirm-Crash unseres Freundes Gerald von der PESCE D’ORO (alles, alles Gute für Dich, Gerald!) sagen uns laut und deutlich, dass es uns gut geht. Einfach wollten wir es ja nicht haben.

Von den erhofften drei Wochen für Probefahrten blieben schließlich nur einige Tage. Winschen und laufendes Gut montieren, Segel in letzter Minute anschlagen, Technik vervollständigen, Dinge aus Graz holen oder wegbringen, und immer wieder räumen, räumen, räumen..

Unsere mittlerweile schon „ziemlich schwangere“ Jana nimmt sich die Zeit, uns im Wohnwagen einen Crash-Kurs im „Wunden-Nähen“ und „Zugang in die Venen legen“ zu verpassen. Auch gibt sie uns viele gute Ratschläge für medizinische Notfälle. Herzlichen Dank, Dottoressa!

 

Als Andreas Hanakamp und Christof Petter zum zweiten Mal die wichtige Regatta „Cinquecento per Due“ gewinnen, nehmen wir die Gelegenheit zu einer kurzen Flucht von der Baustelle beim Schopf und machen einen Ausflug nach Caorle zur Siegerehrung. Herzlichen Glückwunsch zu diesem fulminanten Sieg! Mit dabei sind natürlich Doris und Wolfi, sowie andere weitgereiste Segler: Mike, Peter, Reini, Kudi und Andi, und andere. Ein schöner, gemütlicher Abend!

 

Zur vereinbarten ersten Probefahrt (Wolfi hat uns praktisch „aus dem Hafen getreten“) kommt auch Ulrich von der EMMA aus Marano. Gemeinsam mit ihm und den „Seenomaden“ laufen wir das erste Mal wirklich aus. Es stellt sich heraus, dass die Vorbereitungen, vor Allem beim Deckslayout, erwartungsgemäß ungenügend sind, es Probleme mit der Elektrik gibt, und es noch unglaublich viel Arbeit geben wird. Trotzdem zieht VOODOOCHILE ihr erstes Kielwasser durchs Meer, und das gar nicht schlecht. Zumindest unter Segel, was uns ja natürlich immer am wichtigsten war.

 

Gerade rechtzeitig vor einem Gewitter sind wir in den Hafen heimgekommen. An Bord alles wohl!

 

Noch drei Tage bis zur Abreise!!!

 

Liebe Grüße an alle

Uli & Peer