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Der höchste Berg Spaniens

…und andere Kuriositäten

Nur ungern legen wir in meinem geliebten Las Palmas ab, aber wer weiß, womit uns die nächste Insel überraschen wird. Wir segeln gemütlich die 65 Meilen nach Teneriffa, bei gutem Wetter und in Gesellschaft von einigen Pilotwalen. In der Darsena Pesquera, einem billigen Fischerhafen, finden wir Quartier und die nötige Infrastruktur, da Voodoochile aus dem Wasser muss, um einen neuen Unterwasseranstrich zu bekommen. Auch andere Reparaturen sind fällig, bevor wir uns auf die große Reise machen.

Das Ambiente hier ist “not exactly charming”, die Leute aber ausgesprochen nett und hilfsbereit. Wir schauen den afrikanischen Trawler-Crews beim stundenlangen Ausladen von Thunfischen zu, radeln zum hübschen Strand in der Nachbarschaft, erleben den 3700 m hohen Teide und die wilde Westküste, die berühmten Lorbeerwälder im Norden, die Hafenstadt Santa Cruz und fahren mit der Straßenbahn (!) in die ehemalige Hauptstadt San Cristobal de la Laguna.

Besonders sympathisch ist – ausnahmsweise – der Betrieb in der freundlichen Werft, wo uns vor allem der 23-jährige Klaus, halb Deutscher und halb Spanier, tief beeindruckt, der ohne jeden Schulabschluß fünf Sprachen spricht, die halbe Welt zur See bereist hat und hier eine wunderschöne aber fast schrottreife Stahlketsch, ein Erbstück von seinem Vater, zu neuem Leben erweckt. Auf seiner chaotischen Baustelle wird mit Freunden 16 Stunden täglich gearbeitet (denn er muss in wenigen Tagen einen Job auf einem Schiff in Taiwan antreten) und seine Mutter versucht, so etwas wie Haushalt auf dem Boot aufrecht zu erhalten. Es gibt wirklich tolle Menschen!

Apropos starke Typen: auch unsere Freunde Elke und Werner mit ihrem Boot “Naja”, die wir in Gibraltar kennen und schätzen gelernt haben, treffen wir hier wieder. Es ist einfach schön! Die vielleicht tapfersten von allen. Wir wünschen Euch hier eine gute Weiterreise und mögen sich unsere Kurse bald wieder kreuzen. Auch ein ganz liebes Pärchen aus Frankreich stößt zu uns, und irgendwann kaufen wir den Fischern einen Thun ab und schmeissen ihn vor den Werfttoren auf den Grill. Bohème in positivem Sinn – cool!

Bald müssen wir von hier weiter, aber davor wollen wir noch einen kurzen Ausflug machen – im nächsten Kapitel.

Liebe Grüße

Uli & Peer

 

 

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