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Two and a half sailors

…oder wie der Rekord vom “jüngsten Crewmitglied auf VC” neuerlich gebrochen wurde

 

Zwei von ihnen sind schon alt, zwar nicht hinsichtlich ihrer Lebensjahre, wohl aber wegen ihrer bereits absolvierten rund 3000 Meilen auf Voodoochile; das dritte Crewmitglied aber ist wirklich noch ganz klein, jünger noch als alle anderen Kinder, die wir glücklicherweise schon  an Bord haben durften. Es wird erst in den nächsten Tagen das Licht der Welt erblicken, wozu wir alles Gute wünschen und recht herzlich gratulieren! Danke auch für Eure bisherige Gesellschaft, das Vertrauen und die Tatsache, dass wir schon jetzt an Eurer neuen Familie teilhaben durften! Keine Angst – Ihr werdet das großartig machen!

In aller Früh und etwas müde kommen Pidi und Ali in Grenada an; sie müssen erst in den Urlaubsmodus umschalten. Ganz selbstverständlich beziehen sie ihre gewohnten Kojen und alles kommt uns sehr vertraut vor. Gutes Gefühl! Nach ausführlichen Berichten aus der Heimat sehen wir uns gemeinsam die hübsche Insel an, zeigen ihnen die wenigen Dinge, die wir schon kennen und erleben auch wieder viel Neues. Bei einem Ausflug mit einem scheintoten Kleinbus wird ein Boxenstop nötig, um einen kaputten Vorderreifen gegen einen fast noch schlechteren auszutauschen. Bergauf müssen wir sogar einmal aus- und nach der schlimmsten Steigung wieder einsteigen. Das Vehikel schafft es einfach nicht. Dafür gelangen wir aber schließlich zu einem weniger überfüllten Wasserfall, wobei die Wanderung dorthin eine Schlammschlacht wird, die für werdende Mütter vielleicht nicht erste Urlaubswahl ist. Pidi wirft die rutschigen Schuhe weg und beißt sich barfuß durch.

Auch beim Hash-Lauf, der berühmten allwöchentlichen Schnitzeljagd in Grenada, geht’s durch dick und dünn. Nur beim anschließenden Biertrinken durfte Pidi natürlich nicht wirklich teilnehmen.

 

Die beiden wollen zu Silvester gerne nach Union Island, um dort Freunde zu treffen und vor allem um zu Kiten. Jetzt ist es natürlich so, dass sich die Strategien beim Segeln und beim Kite-Surfen – höflich ausgedrückt – stark unterscheiden: mit der Yacht sucht man ruhige Ankerbuchten, ohne viel Wind und Welle, immer in Lee der Inseln; gegenteiligte Bedingungen, als jene, an die Ali (der Drachentöter) denkt, wenn er mit dem Schirm unterm Arm skeptisch in die Runde blickt. 30 Knoten Wind und mehr wären höchst willkommen, was zu dieser Jahreszeit hier auch oft vorkommt und “Christmas Breeze” genannt wird. Ihm und den ganz lieben Freunden Tanja und Bernd bei den spektakulären Sprüngen zuzusehen, ist wirklich beeindruckend. Der Sport fordert aber auch seinen Tribut und nach einigen Tagen muss Ali wegen angeknacksten Rippen etc. das Gas etwas zurücknehmen. Irgendwann wird halt auch er einsehen müssen, dass er nicht mehr 20 ist (autsch!), aber so kurz vor der neuen Aufgabe als nestbauender Vater sei es ihm von Herzen gegönnt.

 

Langsam arbeiten wir uns in den wenigen etwas windschwächeren Wetterfenstern den Antillenbogen nordwärts, über Mayreau, Bequia und St. Vincent, wo wir in der Bucht von Wallilabou illegal eine Nacht verbringen und das dort vom “Fluch der Karibik” – Filmteam zurückgelassene Kulissendorf bestaunen.

 

Aufgrund der vielen gemeinsamen Meilen der Vergangenheit passiert die Seglerei völlig routiniert und ohne viele Worte. Ein reines Vergnügen, vor allem, da sich hier nicht jedes Gespräch ums Segeln dreht und uns die Sorgen der künftigen Eltern an unsere entsprechende Zeit erinnern, die so wunderbar und allzu schnell vorbei war, trotz manchmal langer Nächte und unendlich vieler Pampers-Schachteln.

Wir wünschen Euch alles erdenklich Gute!!!!!!!!!! Bleibt, wie Ihr seid und laßt uns später auch einmal das Baby hutschen!

Liebe Grüße an alle

Uli & Peer

 

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