…die Uhr tickt einfach zu schnell!
Schön langsam wird der Winter zum Frühling, teilweise mit stürmischem Wetter. Es ist jetzt nicht mehr so unangenehm, abends aus dem Wohnwagen zu gehen. Auch wenn uns der geplante Abreisetermin immer unrealistischer erscheint, bleiben wir dran und machen natürlich auch Fortschritte. Keinesfalls wollen wir die ersten Charterfahrten absagen, und damit all Jenen, die so großes Vertrauen in uns setzen, den Urlaub verderben.
Zum ersten Mal wird auf VOODOOCHILE ein Segel gesetzt. Es sieht schön aus und es zieht schon fast ungeduldig an Stag und Schot. Zwischendurch kommen uns die Kinder mit Freunden besuchen, helfen fleißig mit und möchten zumindest das Dinghi ins Wasser bekommen. Kleine Ausflüge in die hübsche Umgebung lockern den Arbeitsalltag etwas auf. Uli schmiert erst das Antifouling fertig und organisiert dann zur Belohnung ein Volleyballmatch. Maxi dokumentiert das Ganze vom Masttop aus, von wo die schöne Van de Stadt von Giancarlo und Luisa so strahlend aussieht und nicht erkennen läßt, wie traurig diese Geschichte letztlich weitergeht.
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Auch an Anderem kann man den Frühling erkennen. Jana läßt sich stolz die Sonne auf den Babybauch scheinen (der eindeutig jüngste Besucher auf unserer Baustelle), und sogar unsere treuen Enten haben Junge bekommen.
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Innen im Boot geht’s eher profan weiter: Xandi macht die Stiege für den Niedergang, Uli verlegt die Beläge in der Nasszelle und den Treadmaster im Cockpit (der künftig noch einige Abdrücke auf diversen Hintern verursachen wird), Assi verschweißt den Bugkorb trotz widrigen Windverhältnissen, Thomas von der ENYA kontrolliert und muntert uns auf, obwohl er selbst mit Schwierigkeiten in der Familie kämpft. Vielen Dank übrigens, Thomi, für die vielen nützlichen Ausrüstungsgegenstände. Lucas und Maxi schrauben in den Eingeweiden unseres Schiffchens. Zum Glück kommt hier und da junges oder zumindest jüngeres Volk vorbei (hallo auch Ali, hallo Pidi!).
Inzwischen haben Doris und Wolfi ihre NOMAD fast fertig gebracht. Es ist aufregend, ihr bei der Wasserung zuzuschauen. Alles klappt dabei hervorragend, und – zugegeben – wir sind etwas neidisch. Ok, wieder zurück an die Arbeit; mangels Budget wird der teure Decksbelag gestrichen und Uli streut dafür Sand in guten PU-Lack. Auch in Ordnung! Einmal werden wir sogar gefragt, welche Firma das gemacht hätte. Ich isoliere alle heißen Leitungen im Maschinenraum.
Das Deck ist bald einigermaßen fertig. Aus der Schweiz reisen Uli’s Verwandte Elsbeth und Burli zur Unterstützung an, aus Deutschland hingegen Dian (der Vater aller Segelmacher, der inzwischen auch auf NOMAD und EMMA gearbeitet und uns alle so gut beraten hat. Hoi, lieber Freund!) und Horst, deren Yacht gerade in Marano ein neues Teak-Deck bekommt. Das neue Besan-Segel steht wie Flügel. Ein Traum!
Das Lenzsystem wird ausgetüftelt und mit Teilen aus der Schwimmbadtechnik günstig und solide gefertigt. Maria, Giovanni (übrigens wieder aus Berlin eingeflogen) und Heinz tragen entscheidend zur Montage der alten Genua-Rollanlage bei. Spannend, einen ganzen Tag lang. Die Aversion des restlichen Riggs gegen diese Aktion war umsonst; es hat schließlich doch alles gepaßt. Übrigens hätten wir, kaum war das Vorstag montiert, von einem netten amerikanischen Skipper eine wesentliche bessere Anlage geschenkt bekommen. Shit happens!
Nun bleibt nur noch, dem Boot einen Namenszug zu verpassen, was Uli im letzten Augenblick erledigt. Der Kran für den großen Moment steht praktisch schon hier.
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Liebe Grüße und wieder einmal Dank an alle
Uli & Peer