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Zurück zum Start

…zumindest virtuell

 

Hi Ihr Lieben! Ja, wir leben noch, und wollen, obwohl wir jetzt schon einige Zeit in der Karibik sind, gemeinsam mit Euch einige Monate zurückblicken, um die Kontinuität zu wahren.

Mit Start meinen wir natürlich die berüchtigte ARC, die Atlantic Rally for Cruisers, so eine Art “betreutes Segeln” über den großen Teich, für alle, die sich diesen Lebenstraum erfüllen möchten und dabei, gemeinsam mit rund 400 anderen Yachten und gegen entsprechende Gebühr, lieber auf Beratung einer langjährigen Organisation zurückgreifen wollen. Höchst legitim und wir freuen uns für alle. Wir verzichten darauf, treffen aber saisonbedingt etwas vor dem Start hier in Las Palmas auf Gran Canaria ein. Ein großer Rummelplatz, wo sich alles (die Gastronomie, die Werften, die Händler und die ersten Crews) auf das große Ereignis vorbereitet.

Ziemlich unbeeindruckt davon schauen wir uns einmal auf der wunderschönen Insel um und beginnen unsererseits mit den nötigen Arbeiten am Boot. Wir treffen alte und neue Bekannte, lassen uns das schöne neue Fahrrad, das wir von Franzi bekommen haben, stehlen und genießen die unglaublich turbulenten Donnerstag-Nächte in der Vegueta, der Altstadt, wo alle Lokale für ein Bier mit Tapa nur zwei Euro verlangen dürfen und man auf der Straße nicht mal umfallen kann; vom Baby-Buggy bis zum Rollator ist alles vertreten, zwischen unzähligen Musikgruppen und haufenweise Buntglas; auffällig vielleicht die Unmenge von Schönheiten in High-Heels, aber das gehört hier nicht her…

Ein netter Sandstrand liegt direkt neben dem Hafen, wo hunderte Kinder schwimmen, paddeln und segeln lernen, und die Spanier (Oh Gott, Entschuldigung, die Kanaren) das Wochenende verbringen. Panza de Burro, Eselsbauch, heißt das Phänomen, dass sich im Sommer hier immer Wolken stauen und die Temperaturen erträglich macht.

Zu unserem 29. Hochzeitstag wandern wir abends auf den 1700 Meter hohen Roque Nublo, wo wir ein Fläschchen trinken, nach Teneriffa und den Teide rüberschauen und dann gegen morgen bei Vollmond absteigen. Das Hinterland der Insel ist unglaublich spektakulär und auch heute, da wir mehrere andere (schöne!) Inseln der Kanaren kennen, ist zumindest mir Gran Canaria am meisten ans Herz gewachsen. Keine Rede von deutsch-deutschen Bettenburgen; diese konzentrieren sich ausschließlich auf einen kleinen Teil des Südens der Insel und hier im Norden trifft man – bis auf die unvermeidlichen Yachties natürlich – kaum Ausländer. Uli organisiert für mich ein Treffen mit den berühmten traditionellen Lateiner-Segelbooten und überall lernen wir wieder ganz liebe Leute und schräge Typen kennen. Ganz überraschend lernen wir auch endlich (nach drei Jahren!) die Eltern von Pauli’s Freundin Lissi kennen, die die Kinder  so lange vor uns versteckt haben. Wir verstehen uns auf Anhieb ganz prächtig und verbringen einige feine Tage zusammen.

Den ganzen Sommer und Herbst jagt eine Kulturveranstaltung die nächste, Konzerte in großem Rahmen oder in privaten Wohnzimmern, Ausstellungen, Happenings, Performances etc. Gleich wie am Festland überrascht uns, wieviel Geld man hier – trotz Krise – dafür in die Hand nimmt. Vielleicht könnte das Kulturland Österreich hier lernen, dass sich nicht alles sofort rechnen muss, wenn das Leben lebenswert bleiben soll. Ich könnte mir gut vorstellen, hier ein Jahr oder zwei zu verbringen!

Wegen Überfüllung der ARC-Hafens werden wir schließlich rausgeschmissen und übersiedeln nach Teneriffa. Sollte unsere momentane WIFI-Verbindung so bleiben, dann gibt’s gleich das nächste Kapitel.

Wir bleiben in Kontakt, liebe Grüße

Uli & Peer

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