…Granada muß man wirklich gesehen haben!
Wir haben es uns fest vorgenommen und schließlich, trotz letzter Vorbereitungen für die baldige Abreise, auch tatsächlich noch geschafft: einen Ausflug in die sagenumwobene Stadt Granada, am Fuße der 3000 Meter hohen Gipfel der Sierra Nevada. Rund 350 Km von La Linea, über nagelneue, kaum befahrene Autobahnen, durch wunderbares Hügelland mit endlosen Reihen von Olivenbäumen, gelangen wir zu dieser phantastischen Stadt. Eine Besichtigung der Alhambra muss im Vorhinein online gebucht werden, sonst hat man keine Chance, gemeinsam mit tausenden Besuchern aus aller Welt die Nazridenpaläste zu erleben.
Trotzem – es ist den Aufwand mehr als Wert! Unglaublich, mit wieviel Sinn für Ästethik hier in der klaren Bergluft von maurischen Herrschern bereits vor mehr als tausend Jahren eine riesige Palastanlage errichtet worden ist, mit welchem Geschick und welch grandioser Baukunst. Schwer vorstellbar, dass das Land nach Ablöse der arabischen Fürsten durch die “allerkatholischsten” Eroberer praktisch wieder in die Steinzeit zurückgeworfen wurde. Nach einer jahrhundertelangen Epoche von (vermutlich einigermaßen) friedlichem Zusammenleben von Christen, Juden und Moslems, mit funktionierenden Strukturen, Schulen und intakter Wirtschaft folgte in Andalusien eine lange Ära von Vertreibungen, Intoleranz und schließlich der Inquisition. Toll!
Nach dem langen Hatscher durch das riesige Alhambra-Gelände erlebten wir in der Altstadt ein buntes, lärmendes Volksfest mit einem echten Kasperltheater und einem Holzkarussell für die Kinder und vielen eleganten Damen in Flamenco-Tracht.
Dann haben wir uns ausnahmsweise eine Nacht in einem besseren Hotel gegönnt, von dessen Dachterrasse mit Pool man die ganze Stadt und die schneebedeckten Gipfel dahinter sehe konnte.
Der Ausflug war ein würdiger Abschluß unserer sieben Monate hier in Andalusien. Solltet Ihr also einmal in der Nähe sein….
Alles Liebe und bis gleich
Uli & Peer