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With a little help from my friends….

(und hier denke ich weniger an eine lächerliche Boygroup aus Liverpool, sondern eher an einen gewissen Grandseigneur der Branche…)

 

Es ist ein großer Schritt gewesen! Unsere VOODOOCHILE, mittlerweile unmerklich von einer eher grindigen Baustelle zu einem richtigen Schiffchen mutiert, liegt jetzt in der Marina Sant`t Andrea in San Giorgio, high and dry, am Ufer des Flusses Corno, umgeben von einigen betagten Yoghurtbechern, einem Autokran im Ruhestand und einem hübschen, in Würde gealterten Vaporetto, das jetzt einem Segelklub gehört.

 

Die Fahrt hierher war – wie Ihr vielleicht in den bisherigen Beiträgen gesehen habt – spannend, und ohne die Hilfe von so vielen Beteiligten einfach undenkbar. Nachbarn, Bekannte, Familie und vor Allem unsere guten Freunde sind gekommen, um das Boot (jetzt kann man das wirklich schon sagen) bei dieser Reise durchs falsche Element zu unterstützen. Es ging um Geduld und um Zentimeter.

 

Ein Erdbaukollege schickte einen Bagger mit Mad-Max-Säge los, um alle überhängenden Äste entlang unserer Straße zu entfernen; die Männer der Transportfirma arbeiteten nicht nur technisch perfekt , sondern verstrickten sich auch emotionell in das Projekt; sie wollten einfach, dass das Boot gut in Italien ankommt. Giovanni, mit Tina sogar aus Berlin zu diesem Event angereist, kam sofort mit der Motorsäge zum Einsatz, als wir bereits nach wenigen Metern von überhängenden Bäumen zur Landung gezwungen wurden, Uli und Lucas bildeten die Schnittstelle zu Kaffee und Prosecco, Harri sorgte in äußerst professioneller Weise für die Videodokumentation, und der Xandi – naja! Ohne seine Hilfe in den vergangenen Monaten würde VOODOOCHILE wahrscheinlich noch mehrere Winter in den Ostalpen stehen.

 

Natürlich ist diese Liste nicht im geringsten vollständig: Heinz beriet uns laufend in allen nautischen Belangen, Leopold kam samt Kindern aus Klosterneuburg, um mit allen anderen die Daumen zu halten, drei Mitarbeiter der ÖBB blieben auf Standby, um notfalls die Züge bei unserem Bahnübergang zu stoppen, Ulrich machte es im Vorfeld durch seine Idee mit den Schlittenkufen und seinem anschließenden Totaleinsatz mit HIAB-Lkw erst möglich, dass das Boot überhaupt abtransportiert werden konnte, Anna schmierte – trotz Babybauch – ein halbes Fass Fett auf die hölzerne Fahrbahn, Mario schwitzte an den Kettenzügen, Uli’s Freundinnen brachten neben vielen guten Wünschen auch tolle Kuscheldecken, damit es auf künftigen Fahrten auch gemütlich werde, und so viele andere trugen auf ihre Art zum Gelingen bei! Entschuldigt bitte, wenn ich hier nicht alle nenne. Es ist mir im Moment schleierhaft, wie wir uns gebührend bedanken sollen, aber das Leben sollte ja noch lang sein, und es werden sich hoffentlich dafür Möglichkeiten finden.

 

Jetzt ist also alles anders. Nach einigen Gesprächen mit Fortunato, dem Chef der Marina, haben wir uns auf einen malerischen Standplatz, etwa 100 Meter vom Zentrum des Hafens mit seinen schicken Booten, geeinigt. Hier können wir fast uneingeschränkt werkeln und stören dabei niemanden. Das Ambiente entspricht hier auch eher unseren Vorstellungen. So „haben’s die fein und wir haben’s fein“ (Zitat Spechtenhauser). Bei Sonnenaufgang beginnt das allgegenwärtige Konzert der Möwen und alle paar Stunden ziehen Frachtschiffe mit ihren Tug-Boats vorbei, teilweise auch ziemlich große. Auch mit den bei uns stationierten Lotsen haben wir schon Bekanntschaft gemacht. Das Wetter war in den letzten Wochen fast unverdient schön und wir sind fleißig, damit VOODOOCHILE zu Ostern wirklich ins Wasser kommt. Das Vorschiff ist innen schon fertig, das Rigg fast komplett und die Elektrik – vielen Dank Robert! Hier bei meinem „Lieblingsthema“ wären wir vermutlich angestanden! – zu einem großen Teil erledigt. Der Zeitplan bis zu den ersten Probefahrten bleibt also aufrecht.

 

À propos Pläne (in groben Zügen): in der nächsten Saison wollen wir durchs Mittelmeer nach Westen, um im Oktober in Gibraltar oder Portugal zu stehen. Wir sind gerade dabei, diese erste Reise im Detail etwas zu strukturieren. Dort wollen wir dann, abhängig von weiteren Jobmöglichkeiten, entscheiden, ob’s nach Amerika geht oder doch zu anderen Zielen.

 

Nachdem mir Lucas jetzt zum wiederholten Mal den Umgang mit WordPress erklärt (ich schreib‘ mir jetzt einen Schummelzettel!), sollte es künftig möglich sein, unseren Blog etwas aktueller zu halten. Wir werden uns an den langen Winterabenden sehr darum bemühen.

 

Bleibt im Augenblick nur noch, uns bei Euch allen zu bedanken, und Euch ein recht schönes Weihnachtsfest zu wünschen. Mögen all Eure Wünsche in Erfüllung gehen!

 

Uli & Peer

 

PS Comments welcome. Indeed!

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