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Sieger!

und das schon zwei Mal in Folge…

Und zwar beim ARC, der Altlantic Rallye for Cruisers, von Gran Canaria über den Atlantik zu den Kleinen Antillen, 2012 und 2013 in Rekordtempo. Die “VAQUITA”, eine Class-40-Rennyacht des Österreichers Christof Petter, trainiert und gemanagt von Andreas Hanakamp (www.segelwelt.at), war nicht nur in ihrer Klasse die beste, sondern auch schneller als wesentlich größere Boote. War hier im Hafen einige Tage Hauptgesprächsthema, vor allem die Deutschen konnten es nicht fassen. Herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten! Der Einsatz, die Taktik und das Wetterrouting war offenbar außergewöhnlich.

Der liebe Schweizer Pascal, der 2012 mit dabei war, bringt das Boot gerade zurück ins Mittelmeer, zusammen mit Corinne, Dieter, Tinu und Andreas. Sie sind arg durchgebeutelt von der Strecke Madeira-Gibraltar, bei 30 – 40 kn Wind und einigen technischen Schäden. Sie machen bei uns einen Stop zwecks Crewwechsel und Reparaturen. In dem ohnehin spartanischen Inneren der Rennziege schwimmen Schlafsäcke, Proviant und Menschen in einem grauslichen Gemisch aus Seewasser, Diesel und vielleicht noch anderem…

 

So genau wollen wir alle das gar nicht wissen. Sie sind hart im Nehmen aber vor allem ganz besonders feine Typen.

Nach einigen Tapas und Gläsern Cruzcampo sieht die Welt aber wieder anders aus und wir verbringen zusammen einen wirklich schönen Abend.

 

Wir haben uns sehr gefreut, Euch hier zu Besuch gehabt zu haben und wünschen Euch für die Weiterfahrt – so “Eltiempo” wieder fair bleibt – ein paar gutartige Segeltage!

Laßt uns in Kontakt bleiben!

Alles Liebe

Uli & Peer

2 von 1001 Nächten

…eine romantisch, eine weniger

 

Da die Versuchung schon so lange vor unserer Stegtüre liegt, beschließen wir kurzum, einen schnellen Ausflug nach Marokko zu machen. Zusammen mit unseren Freunden Elke und Werner von der Segelyacht “NAJA” packen wir jeder eine kleine Tasche und besteigen in Algeciras eine Fähre, die uns in eineinhalb Stunden nach Tanger-Med bringt, dem neuen Hafen Marokkos in der Straße von Gibraltar, 50 km östlich von Tanger.Von dort geht’s weiter mit dem Bus nach Tanger, über ziemlich grüne Hügel und ganz neue Autobahnen.

 

Wenn auch rund um die Altstadt moderne Hochhäuser entstehen, so ist die eigentliche Medina durchaus orientalisch geblieben, mit Resten von französischem Charme. Wir sind den ehemaligen Kolonialherren dankbar, denn die Verständigung ist hier wesentlich leichter als in Andalusien. Wir essen in einem netten Strandlokal und lassen uns dann durch die Altstadt treiben. Das Geschiebe ist enorm, es ist laut und die Leute sind freundlich – obwohl wir ihnen nichts abkaufen.

Abends besteigen wir den Zug, der uns in die Königsstadt Marrakesch bringen soll, ca. 700 km entfernt. Da eine Couchette aufgrund unserer schmalen Budgets nicht in Frage kommt, machen wir vier uns in einem Abteil breit und stellen uns jedesmal tot, wenn andere Leute zusteigen. Schließlich wird auch am Boden geschlafen. Die Waggons sind ganz ok, statt den Toiletten wären Löcher im Boden feiner gewesen.

 

Etwas müde erreichen wir am nächsten Morgen Marrakesch in strahlendem Sonnenschein, bei gut 25° und endlich einmal Windstille (quelle difference!). Ein Taxi bringt uns – nach den üblichen Preisverhandlungen – zu dem entzückenden winzigen Hotel “Riad Mahjouba” in der Altstadt (alles neu renoviert und sauber, supernette Leute, 18,- Eur pro Nacht für 2 Personen! Gefunden auf booking.com). Wir feuern unsere Taschen in die Zimmer und starten sofort los in die verwirrenden Gäßchen. Alles ist bunt und laut, alle Menschen lächeln uns an, überall wird gefeilscht. Mich spricht man grundsätzlich mit “Moustache” an, ohne “Monsieur”.

Eine große Runde im Bus bietet uns einen Überblick über die Stadt und deren Umgebung, die schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges immer im Hintergrund. Nach dem eher brachliegenden Europa ist es erstaunlich, wieviel hier gebaut wird. Eine Fülle von Hotels, Straßen, Bahnhöfe, Infrastruktur, alles neu, hunderte Wohnblocks und viele Einkaufszentren, mondäne Golf-Resorts und mehr. Dazwischen die alten Paläste und wunderbare Parks. Überhaupt kann man erkennen, dass König Mohammed VI. voll auf Tourismus setzt. Als Ausländer ist man fast heilig und es wird alles getan, damit man sich wohl fühlt. Offenbar ist das auch für ein islamisches Land ohne Identitätsverlust möglich. Dass diese Reformen manchmal hart sind – viele Slums und Zeltstädte werden einfach mit Planierraupen “aus der Welt geschafft”-, kann man sich vorstellen.

Es war ein langer, schöner Tag, und wir finden nur mit Mühe wieder zurück ins Hotel.

Am nächsten Tag müssen wir früh raus. Diesmal geht’s tagsüber zurück nach Tanger, gut zehn Stunden lang, über Rabat und Casablanca. Das Land ist riesig, auch wenn wir nur die nördliche Hälfte sehen. Kleine Dörfer, recht grüne Hügel, Flüsschen, Viehherden. Wo sind die 32 Millionen Einwohner?

 

Spätabends in Tanger im Laufschritt zum Bus und später auf die Fähre. Um 0100 h kommen wir im Hafen von Algeciras an und erhalten sogar unser Auto wohlbehalten zurück, das wir mit gemischten Gefühlen der Obhut eines “privaten Parkplatz-Subunternehmers” in der Parkhaus-Baustelle überlassen hatten.

Schön war’s, intensiv und zu kurz. Marokko ist jede Reise wert – fahrt doch mal hin!

Alles Liebe

Uli & Peer

Milo, Anna & Mario

Frischer Wind auf der Voodoochile! Kaum zu glauben und schlecht für unsere geriatrische Statistik. Nachdem in Marios Adern, neben Blues, Raggae und Computer-Viren, zunehmend Salzwasser fließt, hat er Anni davon überzeugt (vermutlich genötigt), daß der einzig wahre Urlaub für den 14 Monate alten Milo ein Segeltörn wäre, und sei es auch größtenteils nur am Steg.

Lange Fahrten mit Auto und Seilbahn, ungewohnter Tagesrythmus, fade Spaziergänge und fremdartiges Essen – unser allerjüngstes Crewmitglied trägt’s meistens mit Fassung. Und wenn nicht, dann müssen Mami und Papi das halt abwettern, mit Geduld, Rückentrage und stillenderweise (dies natürlich nur ein Teil der Eltern).

 

Ein Wetterfenster erlaubt sogar eine babygerechte Ausfahrt zum Europa Point, wobei Milo bald meint, wir sollten uns doch eher gedulden, bis es etwas wärmer wäre.

 

Einer der vielen Höhepunkte war die Installation des neuen Whirl-Pools: Plastikschaffel mitten im Salon, Warmwasser vom Gasherd und dann alle schnell an die Pumpen!

Toll war’s, und Gratulation an die jungen Eltern – Ihr habt Euch tapfer geschlagen! Für uns war’s der reine Genuß.

Keep on sailing, bis bald einmal

Uli & Peer

Heidi & Franzi

Seit wann kennen wir uns jetzt eigentlich? Seit ’83, oder ’84? Erschreckend! Aber auch wenn sich unsere Kurse in den letzten Jahren manchmal so weit voneinander entfernt haben, so war doch immer sicher, daß wir uns letztendlich wieder in Ruhe treffen würden. Vor allem jetzt, nachdem sich Euer und unser Leben so grundlegend verändert hat. Es ist einfach fein so!

In zwei Wochen nur zweimal Gelegenheit zum Golfen! Das tut uns sehr leid für Euch! Und Euch, als Eignern einer modernen Yacht, nicht ein einziges Mal zeigen zu können, daß sich auch eine 30-Tonnen-Blechdose schnell bewegen kann, wurmt mich ganz besonders. Trotzdem konnte uns weder das – gelinde gesagt – durchwachsene Wetter, noch die durchaus freundliche Amtshandlung der Policia Local in Cadiz (unser Mietauto wurde aufgebrochen) die Laune verderben.

 

Wichtiger als all dies war aber die gemeinsame Zeit. Daß an diesem Klischee was dran ist, haben wir ja alle inzwischen auf die harte Tour gelernt.

Vielen Dank für die zwei Wochen und die 30 Jahre davor!

Wir bleiben in Kontakt

Uli & Peer

Gabi, Markus, Lilo, Lesya & Philipp

Gabi, die unverwüstliche gute Seele, setzt alle Hebel in Bewegung und macht einen seltenen gemeinsamen Urlaub mit ihrer Familie bei uns möglich. Wir alle schulden ihr Dank dafür!

Es gibt Startprobleme bei der späten Ankunft am Flughafen in Malaga, wo der illustren Crew der gebuchte Mietwagen mit dem Hinweis, der “Aufenthaltsort auf einer Yacht” sei unseriös und nicht vertrauenswürdig, verweigert wird. Schei… drauf!

Bei der Fahrt nach Ronda sehen wir vor lauter Nebel kaum die Kühlerhaube des Autos und die häufigen Hinweisschilder “Mirador” bekommen eine eigenartige, neue Bedeutung. Auf der Überfahrt nach Ceuta jedoch ruft Lilo erfolgreich viele Delphine herbei und später sehen wir sogar die Rückenflosse eines Hais. Wassertiere reagieren offensichtlich eher auf Kinder.

 

An Bord werden längst überfällige Themen lebhaft diskutiert, fein gekocht, lange getratscht und manchmal gibt’s dazu sogar ein Gläschen. Kindlich legitimiert erläßt Lilo ein generelles Rauchverbot – Zuwiderhandelnde müssen also raus in den Garten -, und Markus verschafft uns durch sein fließendes Spanisch einen ganz neuen Stand bei der hiesigen Bevölkerung.

Paßt auf Euch auf und kommt bald wieder!

Alles Liebe

Uli & Peer